BSZ Selb, Andreas Rödel

Ausbildertreffen der Abteilung Werkstoffprüfer an der Staatlichen Berufsschule Selb

Am 04.05.2025 war es wieder soweit und die Abteilung Werkstoffprüfer der Staatlichen Be­rufsschule Selb lud zu ihrem alljährlichen Ausbildertreffen ein. Dazu kamen Vertretungen von insgesamt 19 Ausbildungsbetrieben, was eine Gesamtzahl von 29 Ausbilderinnen und Ausbildern ergab.

Ausbildungsbetriebe über mehrere Bundesländer verteilt

Bei der Abteilung Werkstoffprüfer handelt es sich um einen Fachbereich, der mehrere Lan­dessprengsel unter einem Dach vereint. Dazu gehören neben Bayern z. B. auch Mecklen­burg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen.

Werkstoffprüfung als interdisziplinäre Ausbildung

Mit der Neuordnung des Berufs „Werkstoffprüfer/-in“ kamen neben den klassischen Ausbil­dungsrichtungen Metall- und Wärmebehandlungstechnik noch die System- und Kunststoff­technik hinzu. In den ersten drei Jahren werden die Auszubildenden in allen Bereichen ge­meinsam beschult, bevor sie im letzten halben Jahr in ihren Fachrichtungen spezifisch aus­gebildet werden. Dies erfordert sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch vom unterrichtenden Lehrpersonal ein hohes Maß an Lernbereitschaft. Schadensanalyse an Metal­len und Kunststoffen, Kenntnis der zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren sind nur einige der Aspekte der unter der Beachtung des Fachterminus integrativ vermittelten Be­reiche.

Tagesordnung des Ausbildertreffens

Zum Start fand nach der Begrüßung durch den Fachbereichsleiter StD Andreas Rödel das traditionelle gemeinsame Essen statt. Bereits hier gab es zwischen den Vertretern der Industrie, IHKs und den Lehrkräften einen regen Meinungsaustausch.

Um 12 Uhr begann dann der eigentliche Hauptteil mit dem Vortrag zum Ausbildungsberuf „Werkstoffprüfung“. In diesem wurden alle vorher eingegangenen Fragen der Ausbildungsbetriebe beantwortet als auch Neuerungen in der Abteilung, die Ausstattung der Labore und interessante Informationen für Erstausbildungsbetriebe besprochen. So wurde z. B. dargestellt, wie die Vorgaben des Lehrplans in einem Stundenplan mit allen Ausbildungszielen umgesetzt werden. Thema dieses Mal waren auch die besonderen Anforderungen, die sich an die Lehrkräfte aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und der Veränderung der Gesellschaft stellen. Die Schule stellt dabei über mehrere digitale Medien den Auszubildenden alle Informationen auch außerhalb des Unterrichts zur Verfügung, sodass diese ihre schulischen Aufgaben auch z.B. im Betrieb wahrnehmen können. So erhalten die Schülerinnen und Schüler einen kostenlosen Windows 365 Account für die gesamte Schulzeit.

Nach einer weiteren kleinen Pause mit Kaffee und Kuchen begann der zweite Teil des Vortrags, der mit einer Fragerunde seinen Abschluss fand. Nach dieser konnten alle interessierten Vertreter der Ausbildungsbetriebe noch an einer Führung durch die Labore durch StR Herrn Dr. Fleischmann teilnehmen oder sich bei den Klassenleitern/-innen über das Verhalten und die Leistunden ihrer Auszubildenden informieren.

Stellenwert des Ausbildertreffens

Der hohe Stellenwert des Ausbildertreffens lässt sich auch an der Anzahl der Gastbeiträge dieses Jahr festmachen.

Herr Rank von der IHK Bayreuth stellte Informationen zum Prüfungswesen vor. An dieser Stelle muss hervorgehoben werden, dass auch dieses Jahr die IHK Bayreuth einen beträchtlichen finanziellen Beitrag zum Gelingen des Ausbildertreffens beigesteuert hat. Als kleines Dankeschön bekam er die korrigierte Abschlussprüfung überreicht.

Auch die Georg-Simon-Ohm-Hochschule aus Nürnberg nutzte den Rahmen der Ausbilderbesprechung, um die Möglichkeiten eines dualen Studiums an der Fakultät Werkstofftechnik vorzustellen. In diesem Zusammenhang erklärten Herr Prof. Reichstein (Produktionstechnik und -planung) und Herr Artz (Leiter Servicezentrum Studium), wie der Ausbildungsberuf „Werkstoffprüfung“ und das Studium der „Angewandten Naturwissenschaften“ ineinandergreifen. Die Technische Hochschule in Nürnberg und die Abteilung „Werkstoffprüfung“ an der Berufsschule Selb arbeiten auf diesem Gebiet seit Jahren gleichberechtigt zusammen (siehe Abbildung).

Abbildung 1: Verbundstudium „Angewandte Naturwissenschaften“ (Quelle: Technische Hochschule Nürnberg)

Den Abschluss bildete die Firma „imq GmbH“. Hier stellten Frau Dr. Zoesch und Herr Härtel die verschiedenen Möglichkeiten der zerstörungsfreien Prüfung von Schleifbrand vor. Auch hier ist eine weitere Zusammenarbeit angedacht, um einen weiteren Zertifizierungskurs in der Ausbildung „Werkstoffprüfung“ zu integrieren.

 

Ausblick

Am Ende der Veranstaltung kamen alle überein, dass es sich um einen sehr gelungenen Austausch zwischen den Industriebetrieben und der Schule handelte und alle versprachen auch im kommenden Jahr wieder gerne die Schule und die Stadt Selb zu besuchen.